Diabetes betrifft nicht nur den Blutzucker – er betrifft den ganzen Körper. Besonders empfindlich reagieren dabei die feinen Blutgefäße in den Augen. Was viele nicht wissen: Diabetes kann zu Veränderungen an der Netzhaut führen, lange bevor der Betroffene selbst eine Sehverschlechterung bemerkt.
Diese Veränderungen werden unter dem Begriff diabetische Retinopathie zusammengefasst. Sie entsteht durch geschädigte oder undichte Gefäße in der Netzhaut, die zu Einblutungen, Schwellungen oder einer mangelhaften Sauerstoffversorgung führen können. Unbehandelt kann das Sehen dauerhaft beeinträchtigt werden – in schweren Fällen droht sogar Erblindung.
Das Tückische daran: Die Retinopathie verursacht in den frühen Stadien keine spürbaren Beschwerden. Umso wichtiger sind daher regelmäßige augenoptische Kontrollen, selbst wenn das Sehen subjektiv noch völlig in Ordnung erscheint. Denn: Je früher Veränderungen erkannt werden, desto besser lässt sich der Verlauf beeinflussen – oft durch einfache Maßnahmen oder in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Diabetologen.
Im Rahmen meiner Vorsorge-Screenings ist es möglich, den Augenhintergrund mithilfe der Fundusfotografie zu beurteilen und auffällige Entwicklungen frühzeitig sichtbar zu machen. Das ist vollkommen schmerzfrei, dauert nur wenige Minuten und gibt uns eine wichtige Grundlage zur Einschätzung Ihrer Augengesundheit.
Für Menschen mit Diabetes wird empfohlen, mindestens einmal im Jahr zur augenoptischen Kontrolle zu kommen. Auch hier gilt: Nicht erst warten, bis sich das Sehen verändert. Denn Augen zeigen oft sehr früh, wenn im Körper etwas aus dem Gleichgewicht gerät.
Früh sehen heißt besser handeln – für Ihre Augen und Ihre Lebensqualität.